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Modellregion Grüner Wasserstoff

Das Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg unterstützt mit dem Förderprogramm des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) den Aufbau von „Modellregionen Grüner Wasserstoff“. Ziel ist es, in diesen Modellregionen grünen Wasserstoff als Energieträger zu verwenden und die damit verbundenen technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkte zu beleuchten. Für das Förderprogramm stehen aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Baden-Württemberg über 47 Millionen Euro zur Verfügung. Es wurden drei Projekte zur Förderung ausgewählt:

H2-Wandel – Wasserstoffregion Mittlere Alb – Donau, Wasserstoffwirtschaft im ländlichen und städtischen Raum

Die Modellregion grüner Wasserstoff umfasst die Landkreise Heidenheim, Reutlingen und Tübingen sowie den Alb-Donau-Kreis, den Ostalbkreis und die Städte Schwäbisch Gmünd und Ulm. Sie ist geprägt von einem Wechselspiel städtischer Zentren und ländlicher Gebiete. Dabei konzentrieren sich die Aktivitäten um vier Leuchtturmprojekte, die die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum von unterschiedlichen Arten von Elektrolyseuren zur Wasserstofferzeugung bis hin zur Nutzung von Wasserstoff in Industrie, Verkehr und Quartierslösungen abbildet. Grünen Wasserstoff als Energieträger für die Energie- und Verkehrswende praktisch erfahrbar zu machen und Unternehmen und Menschen für dieses Thema zu begeistern – das ist die Idee von H2-Wandel .

H2 GeNeSiS – Wasserstoff-Gesamtsystem entlang des Neckars

Kernstück des Projekts H2-GeNeSiS ist die Errichtung einer Wasserstoffproduktion per Wasserelektrolyse und Strom aus erneuerbaren Energien am Standort Hafen Stuttgart sowie der erste Abschnitt einer Wasserstoffpipeline zwischen dem Hafen Stuttgart und Esslingen. Damit steht grüner Wasserstoff aus regionaler Erzeugung für die Nutzung in der Modellregion zur Verfügung. Die bei der H2-Erzeugung anfallende Abwärme wird für die Wärmeversorgung von Gebäuden bzw. Quartieren genutzt. Mit H2-GeNeSiS soll dargelegt werden, dass eine Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg wirtschaftlich tragfähig, gesellschaftlich akzeptiert und ökologisch sinnvoll konzipiert und betrieben werden kann. Die Modellregion Neckartal soll dabei als Blaupause für andere Regionen dienen. Träger des Vorhabens ist die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH. Weiter sind die Stadtwerke Stuttgart und Esslingen, das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und das Steinbeis-Innovationszentrum Energieeffiziente und emissionsfreie Technologien beteiligt.

Wissenschaftliche Begleitung beider Modellregionen

Die Begleitforschung „H2 Companion“ unterstützt die beiden Modellregionen unter anderem bei der Definition von langfristigen Entwicklungsszenarien und ökonomisch wie ökologisch nachhaltigen Geschäftsmodellen sowie mit und bei der Bilanzierung von Kohlenstoffdioxid (CO2)-Einsparungen. Zudem sollen wirkungsvolle Konzepte für Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit mitentwickelt werden. Die Begleitforschung wird sich auch explizit eigenen Forschungsfragen widmen, die über die Modellregionen hinausgehen. So sollen unter anderem potenzielle Wasserstoffwertschöpfungs- und Lieferketten bezüglich ihrer Wirkung für die Region analysiert werden.

Rolle des WBZU im Projekt H2-Wandel

Am WBZU werden im Rahmen des Projekts Weiterbildungs-Curricula für die wichtigsten Zielgruppen erarbeitet, welche im Anschluss als Kurse mit hohem praktischem Bezug am WBZU oder bei Firmenschulungen angeboten werden. Die Kurse schließen mit einer Prüfung und der Vergabe eines Zertifikats ab. Neben diesen Schulungsangeboten werden auch einfach verständliche Materialien erarbeitet, welche einen schnellen Überblick über die Wasserstofftechnologie sowie die Funktionsweise und Einsatzgebiete von Brennstoffzellen ermöglichen. Somit erfolgt eine Aufklärung über die Wasserstofftechnologie im Allgemeinen, über ihre technischen und wirtschaftlichen Potentiale sowie über die Sicherheit der Systeme.

Das Projekt wird finanziell vom Land Baden-Württemberg und dem EFRE gefördert.